Die Nachwuchsforschergruppe um das Projekt VICCI betrachtet die softwaretechnische Seite sogenannter “Cyber-physical Systems” (CPS). Dieser Begriff umfasst komplexe, eingebette Systeme, die die virtuelle und die physische Welt hochgradig miteinander verbinden (siehe Internet der Dinge) und so effizientere Abläufe in verschiedenen Anwendungsszenarien ermöglichen. Die wichtigsten Anwendungen von CPS liegen in der Logistik, der Verkehrsoptimierung, im Einsatz von Robotern im industriellen und häuslichen Bereich, in modernen Energienetzwerken (Smart Grid), bei der Gebäude- und Fabrikautomatisierung (Smart Factory), sowie im Bereich von intelligenten Büroinstallationen (Smart Office). Ziel des Projekts VICCI ist die Schaffung von softwaretechnischen Grundlagen, die für die Entwicklung komplexer cyberphysischer Systeme notwendig sind. Zum einen sollen CPS mit Hilfe eines umfassenden Kontrollzentrums verständlich und zugänglich gemacht werden, zum anderen sollen Plattformen entwickelt werden, die über ein reines Kontrollzentrum hinaus die Entwicklung und Vermarktung von Software für komplexe CPS ermöglichen. Als Beispielszenario wird eine häusliche Umgebung betrachtet, in der ein Mensch mit Mobilitätseinschränkungen durch Sensorik, Aktorik und einen Service-Roboter unterstützt wird, was zur Zeit als komplexestes cyber-physikalisches System angesehen wird.

Teilbereich Haushalts-Service-Roboter

Die Professur Multimedia-Technologie unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Raimund Dachselt ist dabei im Bereich der Mensch-Roboter-Interaktion involviert. Während industrielle Roboter oft in abgetrennten, vom Menschen nicht begehbaren Bereichen agieren, zielt der Einsatz sozialer Roboter darauf ab in den direkten Kontakt mit dem Menschen zu treten. Dies wirft neue Fragestellungen im Bereich des kooperativen Arbeitens auf. Sowohl der Anwender als auch der Haushalts-Roboter müssen über adäquate Interaktionsmöglichkeiten verfügen, um erfolgreich miteinander kommunizieren zu können. Die Fähigkeit eines Roboters die „reale Welt“ selbständig manipulieren (und damit auch gefährden) zu können erfordert eine detaillierte Betrachtung des Umgangs miteinander, die über einfache Ein- und Ausgaben hinausreicht. Verschiedene neuartige Interaktionskonzepte sollen dafür entwickelt und untersucht werden. Im Fokus stehen dabei aufmerksamkeitsbasierte Interaktionsansätze und darauf aufbauend adaptive Verhaltensweisen. Schließlich gilt es den Nutzen, die Performanz und vor allem die Akzeptanz dieser anhand von einfachen Anwendungsszenarien zu untersuchen.

Publikationen

  • Mehr Informationen finden Sie unter vicci.eu